Krippe, Kita, Kinderzimmer
Medienpädagogik von Anfang an
Jürgen Lauffer/Renate Röllecke (Hrsg.)
Kinder wachsen heute in eine digital durchwirkte Lebenswelt hinein. Bilderbuch-Apps, digitale Spiele, Onlinevideos oder auch Videochats mit Verwandten gehören für viele der Kleinsten schon dazu. Spielzeug hat heute oft digitale Komponenten oder ist mit Onlineangeboten verknüpft. Selbst Puppen, Roboter oder Spielzeugautos sind mittlerweile mit dem Internet verbunden. In vielen Familien finden sich non-mediale oder mediale Cross-Marketing-Produkte. Dazu kommt das mittlerweile klassische Repertoire an Fernsehen, Filmen, Videospielen und Hörmedien. Die Medienthemen und Medienerlebnisse der Kinder machen vor der Kita nicht halt und erfordern pädagogische Begleitung, welche die Kreativität und Kritikfähigkeit der Kinder anregt. Zudem gilt es, die vielfältigen Chancen zu ergreifen, die sich durch Bildungs-Apps, durch digital begleitetes Experimentieren und Erkunden und nicht zuletzt durch das Kreieren mit Bild und Ton ergeben. Kinder von Anbeginn beim Aufwachsen in der digitalen Lebenswelt medienpädagogisch zu begleiten und zu fördern, erfordert zudem bildungspolitisches Engagement.
Das 11. Dieter Baacke Preis Handbuch zeigt facettenreich, wie mit Kindern im Kita- und selbst im Krippenalter aktiv medienpädagogisch gearbeitet werden kann: Gestalten, entdecken, anregen stehen im Mittelpunkt. Der Band geht auch der Frage nach, wie sich medienpädagogische Projekte mit allgemeinen frühkindlichen Bildungszielen verknüpfen lassen und wie sich die Zusammenarbeit mit Eltern gestalten lässt.
Ein besonderer Blick wird auf die bildungspolitische Verankerung und Weiterentwicklung des Themas gerichtet. Denn Qualifizierung, wissenschaftliche und politische Fundierung sind elementare Voraussetzungen einer Medienpädagogik von Anfang an.
Der Dieter Baacke Preis zeichnet alljährlich Projekte aus, die mit Kindern und Jugendlichen entstehen. Im zweiten Teil des Buches sind diese prämierten medienpädagogischen Projekte dokumentiert. Die Macherinnen und Macher geben in Interviews Auskunft zu Erfahrungen ihrer medienpädagogischen Arbeit.