Projektbeschreibung: Bei den Europawahlen 2004 wählten in der Region um Salzgitter 7% der Wähler rechtsextrem, in manchen Regionen sogar 20%. Etablierte Kameradschaftsstrukturen der extremen Rechten sprachen und sprechen insbesondere viele Jugendliche an, die aufgrund der industriellen Monokultur unter besonderen Zukunftsängsten leiden. Diese Umstände gaben den Anlass "Demokratie ist POP!" zu planen.
Eingebunden in ein Netzwerk kompetenter Fachkräfte, unter Nutzung bestehender lokaler Angebote wie des Bürgerrundfunks und des Bürgerfernsehens fand das Projekt unter Beteiligung von 140 Auszubildenden der Salzgitter AG statt und zwar an drei Standorten, zwei im Westen, einem im Osten. 90% der Beteiligten waren männliche Jugendliche, 50% von ihnen hatten einen Migrationshintergrund. Zu den Themen gehörten z.B.: Salzgitter im NS, Geschichte der Salzgitter AG; Was heißt hier Heimat? Fußball, Gewalt und Rassismus; Rechte Jugendkultur zwischen Clique, Lifestyle und Partei. Aufgabe war die vertiefte Erarbeitung des Themas, die Formulierung der zentralen Infos, die Entwicklung eines Drehbuchs und die Beteiligung an der Produktion einer DVD (Fernsehen, Funk, Internet, Musik…) mit ausgewählten Schwerpunkten sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
Neben der festen Struktur hauptamtlicher Mitarbeiter wurde das Projekt um Mittel aus dem Bundesprogramm XENOS des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit unter Beteiligung des Europäischen Sozialfonds ergänzt.
Institution: ARUG – Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt; c/o Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Ost gGmbH
Preisträger 2005